Rund um die Ausbildung

Rat geben - Ja zur Ausbildung! - Berufsorientierungslotsen Bochum - Herne - Duisburg

Das ESF-Programm "Rat geben - Ja zur Ausbildung" wird in NRW in Form des Projekts "Berufsorientierungslotsen Bochum - Herne - Duisburg" im Verbund mit IFAK e.V. (Bochum) und Integralis (Duisburg) umgesetzt.

ESF Rat geben

Rund 26 % der jungen Nachkommen Eingewanderter hatten im Jahr 2020 keinen Berufsabschluss - Tendenz steigend. Das ist nicht nur an sich ein erschreckender Wert; er liegt auch knapp drei Mal höher als der Anteil ohne Berufsabschluss in der Gesamtbevölkerung. Dies ist ein klares Indiz für herkunftsabhängig erschwerte Zugänge zu Bildung, wenn nicht gar für mangelnde Chancengleichheit. Dieser Zustand muss verändert werden.

Das ESF-Programm "Rat geben - Ja zur Ausbildung!" beschreitet zu diesem Ziel neue Wege. Anders als bei vielen anderen Maßnahmen sind nicht die Jugendlichen mit Migrationshintergrund selbst die primäre Zielgruppe von Aktivitäten. Vielmehr geht es darum, mit wichtigen und relevanten Bezugs- und Vertrauenspersonen dieser Jugendlichen in Kontakt zu kommen, um sie informativ zu stärken und in Sachen Ausbildungsmöglichkeiten auf den aktuellen Stand zu bringen.

Wer sind diese Bezugs- und Vertrauenspersonen? Einfach jede Person, zu der die Jugendlichen Vertrauen haben - Eltern und Verwandte, Lehrkräfte, Nachbar*innen, Sozialarbeiter*innen, Sporttrainer*innen, Coaches etc.

Natürlich besteht die Idee darin, dass diese Bezugs- und Vertrauenspersonen ihre bevorzugte Stellung nutzen und die Informationen, die zu ihren Jugendlichen passen, an diese weitergeben, sie also ihrerseits beraten, sodass sich schlussendlich wesentlich mehr junge Nachkommen Eingewanderter als bisher mit einer Ausbildung eine sichere Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben aufbauen.

In Nordrhein-Westfalen wird das Programm in Form des Projekts "Berufsorientierungslotsen Bochum - Herne - Duisburg" unter der Trägerschaft des Bildungsinstitut Vogel und in Kooperation mit dem IFAK e. V. und Integralis umgesetzt. Unsere Berufsorientierungslotsen nutzen eine breite Palette an Möglichkeiten, um Vertrauenspersonen zu stärken und relevante Partner einzubinden:

Seminare/Schulungen (online & vor Ort)

  • Vor welchen besonderen Herausforderungen stehen Jugendliche mit Migrationshintergrund heute bei ihrer Berufswahl? Was ist anders als früher?
  • Was leisten Schulen zur Berufsorientierung? Ist KAoA bekannt?
  • Wie ist eigentlich unsere eigene Rolle als Eltern und/oder Vertrauensperson? Wissen und bestimmen wir, was das Beste für unsere Kinder und Jugendlichen ist? Oder trauen wir unseren Jugendlichen zu, dass sie das selbst entscheiden können, wenn sie die richtigen Informationen und eine gute Beratung bekommen?

Individuelle Beratungen (medial & vor Ort)

Hier geht es ganz gezielt um den Fall bzw. das Kind, das für die Bezugs-/Vertrauensperson im Mittelpunkt steht. Die Vertrauensperson kann alleine, gerne aber auch mit dem/der Jugendlichen unser Beratungsangebot wahrnehmen. Wir nehmen uns genügend Zeit, um die individuelle Situation der/des Jugendlichen zu analysieren und gemeinsam herauszuarbeiten, welcher Beruf am besten zu ihm/ihr passt. Auf dieser Grundlage beraten wir zudem ganz individuell zu Bewerbungsunterlagen, Ausbildungsplätzen und weiteren Hilfsangeboten.

Veranstaltungen (online & vor Ort in Bochum, Herne, Duisburg)

Zugunsten einer möglichst großen Reichweite und Sichtbarkeit besuchen unsere Teams Veranstaltungen, führen Präsentationen durch, halten Infostände vor und haben für Fragen und Anregungen ein offenes Ohr. Das Spektrum reicht von Ausbildungs- und Berufsmessen über Fachtagungen und Kulturevents zu Stadtteilfesten. Jede Veranstaltung bietet ihre eigenen Möglichkeiten. Die letztgenannten Stadtteilfeste sind z. B. eine sehr gute Gelegenheit, in einem lockeren Rahmen mit Bezugs- und Vertrauenspersonen ins Gespräch zu kommen.

Netzwerkarbeit (medial & in Bochum, Herne, Duisburg)

Wir verfügen nicht nur über eine langjährige Expertise in Projekten zum Übergang von der Schule in den Beruf und viel Erfahrung mit Maßnahmen zur gesellschaftlichen und beruflichen Integration von Menschen mit Migrationshintergrund - wir haben uns in dieser Zeit auch ein sehr weitreichendes und tragfähiges Netzwerk mit wichtigen Partnern und Institutionen (Betriebe, Kammern, Agentur für Arbeit, Jobcenter, Wirtschaftsverbände, Migrantionsvereine etc.) aufgebaut. Dieses Netzwerk kommt unseren Berufsorientierungslotsen bzw. den jungen Nachkommen Eingewanderter nun zugute.

Medienarbeit

Flankiert wird dieser neuartige Ansatz von "Rat geben - Ja zur Ausbildung!" durch eine zeitgemäße Öffentlichkeitsarbeit. Neben der Projekt-Homepage der "Berufsorientierungslotsen Bochum - Herne - Duisburg" finden sie deren Aktivitäten auch auf LinkedIn, Facebook und Instagram.

Das Projekt "Berufsorientierungslotsen Bochum - Herne - Duisburg" wird im Rahmen des Programms "Rat geben - Ja zur Ausbildung!" durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert.